Tischtennis - die schnellste Rückschlag-Ballsportart der Welt
Als im Jahr 1922 der Deutsche Tischtennisbund gegründet wurde, konnten selbst Optimisten nicht vorhersehen, welche Ausbreitung und Entwicklung des Spiel mit der kleinen Zelluloidkugel erfahren
würde. Tischtennis, anfangs ein geringschätzig belächeltes Gesellschaftsspiel, hat sich vom Ping-Pong weg zu einem Hochleistungssport entwickelt. Seit 1955 wird der Wettkampfsport auch in
Miesbach betrieben. Die Erfolge gleichen einem Auf und Ab. Über Kreis- und Bezirksligen stieg die Erfolgskurve bis hin zur Landesliga. Hier war sogar bis zum abschließenden Spieltag der Aufstieg
in die Bayernliga möglich. Aktuell stellt der TV Miesbach drei Herren- und ein Jugendteam.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges waren die Bedingungen, Sport in Miesbach auszuüben, nicht gerade rosig. Josef Reichharth, der Sportkommissar des Landkreises, erhielt von der Besatzungsmacht
Tischtennisschläger und Bälle geliefert. Kaputte Bälle wurde mit Aceton geflickt, als Belag auf den Schlägern diente nicht selten Sandpapier. Die Fahrten zu Freundschaftsspielen in München,
Schliersee, Tegernsee und Bad Wiessee, wurden in offenen Lastwagen der Amerikaner vorgenommen. Im Jahr 1956 wurde mit dem Ligenspielbetrieb begonnen. Die Gegner waren in Agatharied, Seeham,
AyingKreuzstraße, Hausham, Bad Wiessee und beim ASV Miesbach Zuhause. Training und Heimspiele wurden auf dem TV-Gelände absolviert, die Übungseinheiten im „kleinen Saal“ im I. Stock (heutige
Hausmeisterwohnung). Für Punktspiele mussten die Platten ins Erdgeschoß getragen werden. Um Verletzungen vorzubeugen, wurde die Sprunggrube in der Halle mit Brettern abgedeckt. Nach gut zwei
Jahrzehnten, exakt im Jahr 1968, begann eine neue Ära durch überaus talentierte Nachwuchsspieler. Vor allem Peter Aichner (im Jahr 2012 verstorben), Helmut Högl und Karl Kreß junior waren
maßgeblich am Aufschwung beteiligt. Die Saison 1983/1984 wurde zur erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Ein Jahr später stieß dann mit Horst Thein der namhafteste Aktive zum TV. Horst Thein kam als 30-facher
Bayerischer Meister und mehrfacher Teilnehmer an Deutschen Meisterschaften.
Die Punktspiele werden nach wie vor in der TV-Halle ausgetragen, vornehmlich an Samstagen.
Die Tischtennissparte im Stenogramm:
1946 – 1949: Freundschaftsspiele mit nichtaktiven Vereinigungen. Auswärtsfahrten mit LKW der Besatzungsmacht. Heimspiele und Training im Pfarrzentrum der Katholischen Jugend. Die Spieler: Egon
Weigl, Toni Eichermüller, Karl Kreß, Richard Renner, Korbinian Heim, Erich Schier. 1948: Erstmals werden Schulmeisterschaften ausgerichtet. Der erste Preis sensationell: 1 Paar Alpin-Skier,
gewonnen durch Egon Weigl. 1949: 4 Tische können in der Turnhalle der Knabenrealschule aufgestellt werden. 1950: Umzug in die TV-Halle. 1. Vorstand wird Bruno Donhauser. Zur Sparte stoßen Georg
Högl, Alfred Pöschl, Hans Koller, Christian Wieser und Andreas Haser. 1950-1954: Christian Wieser wird viermal in Folge Vereinsmeister. 1955/1956: Erstmalige Teilnahme am offiziellen
Punktrundenbetrieb des Verbandes. Die Mannschaft: Karl Kreß, Franz Pichl, Georg Högl, Andreas Haser, Christian Wieser, Bruno Donhauser. 1960: Zur Sparte sind Günther Schellinger, Franz Biechl,
Helmut Högl und Gottfried Rötzer und Hans Urban als Nachwuchsspieler gestoßen. 1965: Neu im Verein: Fredl Six, Peter Schwarzfischer, Gerhard Kunze. Eine Damenmannschaft wird ins Leben gerufen.
Aktiv hier: Geschwister Voisinger, Lobitzer, Schwarzfischer. 1967: Aufstiegsspiele in die Bezirksliga. Gegner: Weilheim, Murnau, Peißenberg. Vier TV-Spieler schlafen in einem Gartenhaus, Rötzer
und Urban im Hotel. 1968: Peter Aichner, Helmut Högl, Hans-Peter Koller, Karl Kreß, KarlHeinz Trellinger und Josef Diepolder erlernen unter Trainer Georg Högl das TT-Spiel. Die vier Erstgenannten
prägen 16 Jahre lang das Geschehen der Sparte. 1970: Horst Loof übernimmt die Spartenführung und das Jugendtraining für mehr als 30 Nachwuchsspieler. 1971: Hermann Stockinger übersiedelt
von Donauwörth in die Kreisstadt. Er wird 41 Jahre für den TV am Tisch stehen. 1981: Mit Hermann Werner (SG Hausham) stößt der fortan beste Taktiker zur Sparte.
1984: Aichner, Werner, Högl, Kreß, Koller und Stockinger scheitern erst am letzten Spieltag am Aufstieg in die Bayernliga. 1985: Horst Thein wechselt von Hausham nach Miesbach. Er ist der beste Spieler, der
jemals das TV-Trikot getragen hat. Der als sicher angesehene Aufstieg in die Bayernliga wird verfehlt. Aichner (Fußball), Högl (Tennis) und Kreß (Billard) wenden sich anderen Sportarten zu. Die
Landesliga wird freiwillig verlassen. Ab 1985: Die Herren 1 pendeln zwischen 1. Bezirksliga und 1. Kreisliga. Es werden regelmäßig zwischen zwei und vier Jugendmannschaften gestellt,
zwischen 1987 und 1990 auch eine Mädchenmannschaft.
Aktuell (Vorrunde 2024/2025):